Oh ja, die Niederländer wissen schon was sie da tun!
Die Oliebollen: ein niederländisches Siedegebäck, welches traditionell zu Silvester gebacken wird. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es sind rustikale Quarkbällchen. Das sind sie aber nicht. Der Grundteig besteht aus einem flüssigen Hefeteig, der mit Milch angerührt wird. Nach der Ruhezeit werden Früchte wie Rosinen, Sultaninen, Apfel, Korinthen oder auch Johannisbeeren untergehoben & dann in siedendem Fett ausgebacken & mit Puderzucker bestäubt. Die Oliebollen sind nicht wirklich der leichteste Snack für zwischendurch, lässt aber das Herz aufgehen. Bekanntlich schmeckts ja auch am besten mit ganz viel Liebe & viel Liebe bedeutet immer: jede Menge Fett. :-D
Ich verwende das Rezept aus dem Buch "De Bijbel van de Nederlandse Keuken" ein Mitbringsel aus meinen letzten Urlaub. Der Teig wird hier mit Buttermilch hergestellt, dadurch werden die kleinen Ballen sehr luftig und weich. Man kann aber natürlich auch einfach Milch verwenden.
Da ich irgendwie keine Johannisbeeren gefunden habe, habe ich einfach getrocknete Cranberrys genommen. Grundsätzlich kannst du die Bällchen mit jedem beliebigen Obst füllen oder es komplett weg lassen. Schmecken trotzdem saugut!
Zutaten für ca. 24 Oliebollen
1 Apfel (bspw. Boskop, Elstar, Jonagold)
1 Zitrone
75 g Rosinen o. Sultaninen
75 g Johannisbeeren o. getrocknete Cranberrys
500 g Mehl, Typ 405 o. 550
500 ml Buttermilch
7 g Trockenhefe
5 g Zucker
5 g Salz
50 g Vollei (ca. 1 Stck.)
Frittieröl
Eisportionierer
Puderzucker
Zubereitung
Den Apfel waschen, entkernen, fein hobeln & in eine Schüssel geben.
Die Zitrone heiß abwaschen & die Schale mit einer Hobel abreiben. (den Saft brauchen wir nicht.) Zitrone zum Apfel geben.
Rosinen und Johannisbeeren abwiegen & ebenfalls in die Schüssel geben.
Früchte mit einem EL vom Mehl vermengen & beiseite stellen.
Buttermilch in einem kleinen Topf für ca. 2 bis 3 min lauwarm erwärmen. ACHTUNG!: wirklich nur lauwarm! Wird die Buttermilch zu warm aufgeheizt, gerinnt sie und alles trennt sich. Sieht nicht schön aus. :-D
Restliches Mehl in eine große Rührschüssel sieben. Zucker & Salz unter das Mehl rühren. Dann die Hefe ebenfalls ins Mehl geben & vermengen. Mit einem EL eine Mulde in das Mehl drücken & das Ei hineinschlagen. Nun mit dem Flachrührer der Küchenmaschine (ein Schneebesen tuts auch) alles auf langsamer Stufe verkneten. Dabei langsam die lauwarme Buttermilch zugießen & auf mittlerer Stufe weiter kneten, bis ein glatter Teig entsteht.
Nun die vorbereiteten Früchte mit einem Teigschaber unter den Teig heben.
Schüssel mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken & für ca. 1 h an einem zugfreien Ort gehen lassen.
Nach einer Stunde das Frittieröl auf ca. 175°C erhitzen. Bitte IMMER auf die Temperatur des Öls achten! Wird es zu heiß, entstehen Giftstoffe & die Oliebollen verbrennen. Wird es zu kalt, saugen sie zu viel Öl auf & werden matschig.
Den Teig aufdecken & bereit stellen.
Den Eisportionierer zuerst in das heiße Öl tauchen & dann eine Portion vom Teig abnehmen. Dabei am Rand der Schüssel entlangfahren. So bekommst du die perfekte Portion & die Ballen bekommen eine schöne Größe. Teig in das heiße Öl geben & für ca. 5 min ausbacken. I.d.R. drehen sich die Kugeln von selbst, das ist immer ein rießen Highlight, Wenn sie es nicht tun, einfach nach der halben Zeit etwas anstupsen & zack, sie drehen sich.
Ausgebackene Oliebollen aus dem heißen Öl nehmen & auf einem Küchentuch abtropfen lassen.
Restlichen Teig auf die gleiche Weise verbrauchen.
Oliebollen auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen & dann mit Puderzucker bestäubt servieren.
Eet smakelijk! Guten Appetit!
Quelle: Vreugdenhil, J. (2020). De bijbel van de Nederlandse keuken: Van Zeeuwse bolus tot polderkreeftjessoep en van knolselderijsteak tot hachee. Carrera culinair.
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